Im Schrunser Gemeindeblatt resümierte Hausleiterin Jutta Unger über die vergangenen Monate der Pandemiezeit im Pflegeheim St. Josef:
"Zurückblickend auf das vergangene Jahr wird uns bewusst wie schnell es gehen kann und nichts mehr ist so wie gewohnt. Mit 15.03.2020 wurde unser Haus im Rahmen des Lockdowns für alle Besucher geschlossen. Bereiche wurde von einander getrennt. Mitarbeiter der verschiedenen Bereiche sollten sich nicht mehr begegnen und wenn doch, dann nur für einen kurzen Augenblick.
Der Mund – Nasen Schutz in Form von Visier und Stoffmaske, begleitete uns in unserem Alltag. Der MNS wurde von der FFP2 Maske abgelöst, sie ist heute noch ein fester Bestandteil unseres Alltags.
Eine große Herausforderung waren die behördlichen Vorgaben und Regelungen. Hygienerichtlinien bestimmten unseren Alltag bis zum heutigen Tag.
Große Schwierigkeiten gab es bei der Beschaffung von Materialien wie Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel. Ein Dankeschön an dieser Stelle an Frau Ladurner Heike, die zu Beginn uns Materialien aus der Hotellerie zur Verfügung gestellt hat. Große Unterstützung gab es auch vom Land Vorarlberg bei der Beschaffung der benötigten Materialien.
Unsere Dienstzeiten veränderten sich. Das Pflegepersonal arbeitete 12 Stunden am Stück und das mehrere Tage hintereinander. Die Arbeitszeit der Hauswirtschaftskräfte wurde reduziert um so die Begegnungen von vielen verschiedenen Menschen zu reduzieren. Die Küchenmitarbeiter wurden von den Wohnbereichen abgeschirmt um das Risiko zu erkranken zu senken. Alle Mitarbeiter ließen sich regelmäßig testen und schränkten ihre persönlichen Kontakte drastisch ein, um niemanden zu gefährden.
Diese Einschränkungen waren nicht nur für uns Mitarbeiter erheblich, sondern auch für unsere Bewohner. Keine Besuche zu empfangen und sich zeitweise einsam zu fühlen ist kein gutes Gefühl.
Mit Videotelefonieren versuchten die Mitarbeiter den regelmäßigen Kontakt zu den Angehörigen aufrecht zu erhalten. Pakete und Geschenke wurden abgegeben und an die Betreffenden weitergeleitet. Ein Großteil der Angehörigen unterstützten uns in jeder Form, sie hatten Verständnis für alle Situationen und hielten sich an die Hygieneauflagen. Leider gab es auch Andere, welche kein oder sehr wenig Verständnis hatten und uns den Alltag durch ihr Verhalten noch erschwerten. Betreuung hatte in dieser Zeit einen besonderen Stellenwert und wurde von den Bewohnern sehr geschätzt.
Der Sommer ging vorbei, es gab keine Veranstaltungen. Weihnachten feierten wir zwar ohne Angehörige, dafür aber wie eine große Familie. Sehr stimmungsvoll und berührend. Silvester mit stark eingeschränktem Feuerwerk ließ unsere Bewohner besser schlafen als in den Jahren zuvor.
Das neue Jahr begann ebenfalls mit Corona Regeln, die sich stetig veränderten. Wir mussten flexibel sein und den neuen Vorgaben gerecht werden.
Danke können wir sagen, dass in unserem Haus kein Bewohner an Covid 19 erkrankt und verstorben ist. Einige Mitarbeiter mussten in Quarantäne, da sie Kontaktperson Kat.1 waren, ein paar wenige wurden positiv getestet und 3 Mitarbeiter erkrankten mit leichter Symptomatik an Covid 19.
Unseren Humor haben wir trotzdem nicht verloren. Wir hoffen auf eine wiederkehrende Normalität und freuen uns, wenn wieder alles seinen normalen Gang geht.
Ein Dankeschön an Alle die uns in der schwierigen Zeit unterstützt haben. Ein besonderes Dankeschön an alle Mitarbeiter des Pflegeheim St. Josef für ihr Durchhalten, für ihre Disziplin und ihre Leistung während der Corona Pandemie."